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CRD Injektor-Sitz undicht

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    CRD Injektor-Sitz undicht

    Hab heute nach dem Ölwechsel ein pft-pft-pft-Geräusch vernommen, das von der Zylinderbank eins ausging.
    Als ich das Schaumgummi der Schalldämmung entfernt hab, konnte ich auch sehen, woher es kam: Erster Zylinder, am Sitz des Injektors ist alles voller Ölkohle/Verbrennungsruß. der sich schwarzglänzend dort festgesetzt hat. Hab alles soweit möglich gelockert und abgesaugt (ging relativ leicht, das Zeug war semi-hart). Während des Laufens ist deutlich zu hören, dass eine kleine Menge Abgas dort austritt (ist auch zu riechen).
    Jetzt weiß ich auch, woher der zeitweise auftretende eklige Geruch im Innenraum herstammt.
    So wie ich es einschätze, tritt es nicht immer, eher in kaltem Zustand oder nach einer Leistungsspitze auf.

    Hat schon mal jemand Injektoren aus- und eingebaut?
    Benötigt man ein Spezialwerkzeug dafür? Hab mal bei den Auto-Doks gesehen, dass die Injektoren mit einem Zughammer "rausbetteln" mussten.


    #2
    Kommt auf Kilometerstand an, bei 250000 km und mehr kann die Ausbau ein echter Problem werden. Bei meinem ex Diesel müsste ich auch
    mit Gewalt ran gehen.
    Life is too short for ugly cars. SRT Power.

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      #3
      Na denn dolle Aussichten, es sind nun 440.000 Km
      Man braucht also ein Spezialwerkzeug un das Ding an einem Zughammer zu befestigen?
      Gibt es dafür irgendwo eine Beschreibung?
      Liegt das Durchblasen denn an dem Injektor selber, oder ist das eine oder mehrere Dichtungen, die man tauschen könnte?

      Generell hätte ich nichts dagegen eine komplette Frischzellenkur (6 neue Injektoren) zu verabreichen, aber bei der Laufleistung tendiere ich eher dazu so wenig wie möglich einzugreifen. Der Motor startet problemlos, läuft problemlos, hat genug Leistung, hat erst gerade den TÜV und die Abgasprüfung ohne Mängel abgeliefert.
      Mal schauen, eventuell legt sich das Problem sogar von alleine wieder?

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        #4
        Zitat von earl Beitrag anzeigen
        Na denn dolle Aussichten, es sind nun 440.000 Km
        Man braucht also ein Spezialwerkzeug un das Ding an einem Zughammer zu befestigen?
        Gibt es dafür irgendwo eine Beschreibung?
        Ja, ne menge Youtuobe Videos und so ein Werkzeug: https://www.ebay.de/itm/176248275356?itmmeta=01HRT52TYB490GKG336EFD87ZA&ha sh=item290937419c:g:9AEAAOSw3-5l1HEF&itmprp=enc%3AAQAJAAAA8NOdlvV1wPOt6dZwChkYrF 8g8QODKawpAjug9YClVV5z%2F8MjMXSkZ%2BQ0J0F5zaDnU7gY 9mYtMJE9Vi8m8A6JgqzyES%2BlL1vgX5rBPI94bcMWhvTa37BY ZD28XGCilhzrqXVgvQf3zADaPWsxDqcddqfWAdeZN8iqcdK1Xl 1xG3Hl0CPkkU0RmpyD8sgRn%2BvfykR6p2G0703kczNgzWKcGf q8zYdEZHTrDEtpYWE6sapy%2BOm7%2BKt3FnqZLrkDz%2FzZsK fx4S8eikza2nwvslMtBPeY93hVwSHDLZGnSyqPnBCw1wQ7AH747%2FR vH5pbRx1A%3D%3D%7Ctkp%3ABk9SR6qvi8XGYw


        Liegt das Durchblasen denn an dem Injektor selber, oder ist das eine oder mehrere Dichtungen, die man tauschen könnte?
        Ist zu 99% das Kupferdichtring am Injektor Sitz, weil die befestigungsschraube vom Injektor eine Dehnschraube ist, der bei hohe KM Stand nicht mehr richtig anzieht.
        Life is too short for ugly cars. SRT Power.

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          #5
          Schon jetzt mal ein dickes Dankeschön für die Infos
          Hab auch in den einschlägigen Youtube-Videos gesehen, dass man ein Reinigungstool haben sollte.

          Was sagen denn die erfahrenen Diesel-Leute:
          Bei der Laufleistung = 440.000 km, alle Injektoren wechseln, oder nur soviel machen, wie unbedingt notwendig (um eben keine schlafenden Hunde zu wecken)?
          Wo bekommt man die Ersatzinjektoren zu vernünftigen Preisen - denke, dass am besten überholte Dinger im Austausch gegen die alten wären?
          Welche sonstigen Teile (neben den Befestigungsschrauben) sollte man sich noch bereithalten (z. B. Überlaufleitung)?

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            #6
            440k ist ein Stolze Leistung für original Injektoren, kenne wenige Diesel die soviel erreichen, ist aber andereseits bei den Mercedes Motoren kein seltenheit.
            Habe selber einen Sprinter 2,2L OM651 gehabt wo die Injektoren bei Laufleistung von 720K erst undicht geworden waren, und die sind fast identisch mit
            unseren Dicken Diesel Injektoren. Auch mein aktueller Sprinter läuft mit original injektoren wunderbar - laufleistung - 450K:
            Also ist für mich kein eindeutiger Situation - wo man sicher alle tauschen sollte. Ich selbst tausche die Ersatzteile erst, wenn die wirklich kaput sind...

            Eine bestimmte Adresse für die Kauf kenne ich nicht, ich schaue immer im Bucht bei solche Sachen die Bewertungen genau an, mehr braucht man eigentlich nicht.
            Ein neuer Kupferdichtring ist bei den neuen/überholten Injektoren normal immer dabei, und neue Dehnschrauben sind natürlich pflicht.
            Mehr braucht man eigentlich nicht, natürlich sollte man Injektoren Sitz genau überprüffen und ggf. reinigen.
            Life is too short for ugly cars. SRT Power.

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              #7
              Zitat von earl Beitrag anzeigen
              Schon jetzt mal ein dickes Dankeschön für die Infos
              Hab auch in den einschlägigen Youtube-Videos gesehen, dass man ein Reinigungstool haben sollte.

              Was sagen denn die erfahrenen Diesel-Leute:
              Bei der Laufleistung = 440.000 km, alle Injektoren wechseln, oder nur soviel machen, wie unbedingt notwendig (um eben keine schlafenden Hunde zu wecken)?
              Wo bekommt man die Ersatzinjektoren zu vernünftigen Preisen - denke, dass am besten überholte Dinger im Austausch gegen die alten wären?
              Welche sonstigen Teile (neben den Befestigungsschrauben) sollte man sich noch bereithalten (z. B. Überlaufleitung)?
              Wenn der NUR undicht ist, brauchst du doch keine Ersatzinjektoren.
              Ich habe mir mal einen von Dieselfixneuss auf ebay für 80€ geholt. Tut seitdem seinen Dienst. Die Meinungen gehen zu den "überholten" aber auseinander. Da ware übrigens Dehnschraube und 2 Kupferringe (original und etwas dicker - falls benötigt) dabei. Codiert werden muss der neue Injektor dann auch noch (IMA? Bzw. Kalibirierungs Code im Steuergerät hinterlegen)
              Zuletzt geändert von s7oneD; 14.03.2024, 18:29.

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                #8
                Das Thema, Ersatzinjektoren am Steuergerät eintragen zu sollen/müssen, hab ich mir bei Daimler mal näher angesehen.
                Da wird kontrovers darüber berichtet. Überwiegend wird erzählt, dass nur fabrikneue Injektoren angemeldet werden müssen???

                Hat dazu jemand konkretes Wissen?

                Dann würde mich auch das Thema Abdichtung, insbesondere dickere Kupferringe interessieren. In diversen Videos (vor allem bei DB-Motoren) hab ich gesehen, dass man die Sitze/Auflagefläche der Kupferringe im Kopf mittels Silikonbürsten im Akkuschrauber tiptop blank bekommt. Also ein Fräsen, wo echt Material abgetragen wird, nicht notwendig ist.
                Bei den Auto-Doks hatten die mal einen Volvo mit undichten Injektoren, wo die aber davon gesprochen haben, dass man eventuell fräsen und dann auch dickere Dichtung verwenden müsse.

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                  #9
                  Nach Deimler vorgaben muss jede Injektor angemeldet werden, dass die beim Tausch immer neue Injektoren verbauen - ist klar.
                  Ich habe selber bei nem Sprinter eine General überhollte aus dem Bucht verbaut - es lief sofort ohne anlernen problemlos.
                  Wenn man aber alle 4 tauscht - geht meines wissens ohne Anlernen gar nix, Motor läuft dann wie ein Sach Nüsse.

                  Sitz reinigen? JA oder nein - es gibt auch hier kein eindeutiger Antwort. Es kommt nur darauf an, ob die Injektoren vorher dicht waren oder nicht,
                  und ob dort korrosion, Ablagerung oder ähnliches vorhanden ist. In diesem Fall muss natürlich Materiel abgetragen werden.
                  Life is too short for ugly cars. SRT Power.

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                    #10
                    Injektor-Sitze Reinigen: So wie es zuminest ausserhalb des Sitzes ausschaut, geht das schwarze Zeug (Teer oder so) relativ leich ab vom Metall. Also gehe ich auch davon aus, dass man an den planen Flächen, wo die Kupferdichtig aufliegt, das ebenso einfach weg bekommt. Um eben das Metall nicht anzugreifen gibt es ja die Silikon-Nylon-Bürste dafür.
                    In mehreren Videos hab ich gesehen, wie die Oberfläche hinterher blitzblank war, ohne dass da Metall abgetragen wurde. Hab mir jetzt schon mal das Ausziehwerkzeug (vorsorglich, eventuell brauche ich es gar nicht) und den Reinigungs-Bürsten-Satz bestellt.
                    Werde natürlich meine Erfahrungen damit hier niederschreiben.
                    Ach ja, hab mir alle 6 Injektoren angesehen und es scheint tatsächlich nur Zylinder 1 (Zylinderbank fahrerseitig, vorderster Zylinder) betroffen zu sein. Allerdings ist das schwarze Zeug auch weit in Richtung Zylinder 2 abgelagert, kann ich in dem Zustand nicht sehen, ob der auch betroffen ist (wenn der Injektor 1 draussen ist, wird das sicher gut zu erkennen sein. Insofern hab ich mir auch gleich 2 Dehnschrauben und Dichtungsringe bestellt - von DTB = Diesel Technik Biberach, die sollen auch mehr Anzeihmoment vertragen (15 Nm + 2 x 90°).
                    Auch hab ich in den Videos gesehen, dass die die Injektoren vor dem Einbau mit speziellem Fett (LIQUI MOLY Keramikpaste) aussenrum eingerieben haben (soll zukünftiges Festbacken verhindern) - hab ich mir auch bestellt.

                    Am Ende noch eine Frage: Bei den anderen Injektoren konnte ich sehen, dass oben, wo der Schaft im Zylinderkopf endet, eine Gummidichtung sitzt. Diese hab ich aber nirgends zu Kaufen gesehen, ist auch bei Ersatz-Injektoren nicht abgebildet. Weiß dazu jemand mehr?

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                      #11
                      Gummi Dichtung? Hast du ein Foto davon?
                      Life is too short for ugly cars. SRT Power.

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                        #12
                        Also, die Arbeit ist zufriedenstellend erledigt.
                        Eine Gummidichtung gibt es nicht - war optische Täuschung, am 2. Zylinder hatte sich Ölkohle vom Ersten ausgeblasen so abgesetzt, dass es eben wie eine Dichtung ausgesehen hat

                        Vorbereitend und natürlich auch bei allen Zwischenschritten mit Sauger und dünnem Saugschlauch Ölkohle/Teer entfernt, was nur geht.

                        Zunächst hab ich die Verbindungen der Rücklaufleitung (von allen 3 Zylindern) gelöst - dazu muss man den Ring zum enriegeln nach oben ziehen und kann dann die Kupplung abziehen (ist alles Plastik und bedarf etwas Fingerspitzengefühl). Kupplung Rücklaufleitung.jpg

                        Dann die Hochdruckleitung vom Rail zum Injektor abgeschraubt, und die Zulaufleitung vom Kopf zum Rail ebenfalls entfernt.

                        Jetzt hat man genug Platz um die elektr. Steuerleitung vom Injektor abzustecken. Dazu muss man erst die helle Verriegelung etwa 3mm mit kleinem Flachschraubendreher hochhebeln, dann kann man die schwarze Zunge in Richtung Stecker drücken 20240324_165210.jpg und selbigen abziehen. Die elekrtischen Steckverbindungen sind sehr zuverlässig, aber haben alle ihre geheimen Tricks, wie man sie entriegelt - ohne Geduld und Gefühl kommt man da nicht drauf.
                        Dann die Dehnschraube gelöst und den Befestigungshebel rausgenommen, jetzt könnte man den Injektor bereits rausziehen, wenn der nicht festgebacken wäre
                        Da kommt das Injektoren-Löser-Spray (eine gute Ladung davon um den Sitz geblasen, man merkt, dass es eine Wirkung hat) und der Zughammer mit der Ausziehklaue ins Spiel (Tipp von Annatiko) - leider passt die Klaue aber nicht in den sehr engen Zwischenraum, musste ordentlich was wegschleifen, von dem Ding. Als der dann aber schmal genug geschliffen endlich angesetzt werden konnte, einige beherze Schläge, und schon ist der Injektor Stück für Stück rausgewandert.

                        Als nächstes das Reinigungswerkzeug (auch in der Bucht für schmales Geld zu haben) zum Einsatz. Mit einer M8 Gewindestange hab ich den alten Dichtring problemlos rausgeholt, dann die Öfflung mit einem passgenauen Pfropfen aus dem Werkzeugset verschlossen. Messingbürsten an Akkuschrauben und die gesamte Bohrung ordentlich gebürstet - da war aber gar nicht so viel Dreck drinn, ist viel mehr am Injektor geblieben (siehe Foto). Immer wieder absaugen bürsten usw. bis alles blinkt. dann den Sitz der Dichtung mit der Teflon-Nylon-Bürste bearbeitet (auch da war gar nicht so viel Ablagerung, auf der alten Kupferdichtung konnte man einen etwa 6 mm breiten Streifen sehen, wo es durchgeblasen hat). Sitz mit Kupferdichtung alt.jpg
                        Nun den Injektor mit Messingbürstenkopf in Bohrmaschine geschruppt (das war eigentlich die dreckigste Arbeit, aber es ist alles abgegangen) - die Spitze hab ich natürlich ausgelassen, da war auch nicht viel Ablagerung drauf. Injektor.jpg
                        Das Gewinde, Dehnschraubensitz, nochmal ausgesaugt und ausgeleuchtet, dass da ja nix drin ist, die neue Kupferdichtscheibe platziert und den Injektor (schön eingeschmiert mit der Keramikpaste von LIQUI MOLY) wieder reinplatziert. Befestigungshebel und neue Dehnschraube (habe 12 Nm und 2 x 90° gemacht - der Schraubenhersteller sagt 15 Nm, weil die Schrauben stabiler als die Originale wären) - Stecker/Steuerkabel, Hochdruck- und Rücklaufleitung wieder in der Reihenfolge dran - und mit Spannung den Motor gestartet...Etwas orgeln, damit Luft raus und Dieseldruck wieder aufgebaut - und da war er wieder mit einwandfreiem Rundlauf. Gut der erste Zylinder nagelt etwas mehr als die anderen, aber eventuell wird das besser, wenn der wieder richtig auf Temperatur kommt (der hat ja durchgeblasen, hatte also die letzte Zeit nicht immer die idealen Verbrennungszustände).
                        Kein Durchblasgeräusch, kein Abgasgeruch - so kann es die nächsten paar hundertausend Km bleiben.​
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                          #13
                          Schöne Anleitung mit Bildern , und Glückwunsch hast gut gemacht.
                          Für die Reinigung der Injektoren würde ich die nächsten 2 Volltankungen mit Aral 102 machen, hilft bei den alten Diesel sehr gut.
                          Life is too short for ugly cars. SRT Power.

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                            #14
                            Hab den Tipp von annatiko angenommen und mal das teurere Diesel-Gebräu getankt. Unglaublich, welchen Unterschied man da bemerkt (hätte ich nie gedacht), der Motor läuft ruhiger und hat fühlbar mehr Dampf. Da geht auch der Verbrauch messbar runter (nur eben nicht so viel, dass sich das bei dem höheren Preis rechnen würde).
                            Jedenfalls hört man jetzt nicht mehr, dass ein Zylinder ein lauteres Nageln hätte

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